Sandra Noll | |
1971 | geboren in Paderborn |
1991 | Abitur am Gymnasium St. Michael, Paderborn |
1992 | Innenarchitekturstudium FH Lippe, Detmold, 2 Semester |
Möbeldesign und Bau von Mobliar, Brettspielen und | |
innenarchitektonische Gestaltung und Raumausstattung | |
seit 1997 | Bilder in Acryl und Öl auf Leinwand, Hartfaserplatte, Folie, Papier, Seide und Holz, Plastiken, Drucke |
seit 2000 | Malerei im Atelier von Herman |
2006 | Tiefdruck bei Friedrich Hokamp |
2007-2010 | Dozentin an der Volkshochschule Paderborn |
2014 | Dozentin Kunst-Workshop in der Göhrde |
Geboren 1971 in Paderborn, lebt mit ihrer Familie (verheiratet, drei Kinder) in der Domstadt. Seit 1997 als freischaffende Künstlerin im eigenen Atelier tätig. Zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen von Pamplona über Paderborn bis Sylt. Großformatige Acrylmalerei auf Leinwand und Hartfaserplatte, Wandmalerei, Freiluftatelier, Malkurse, Firmenevents, Gedichtservice.
Ihre Ausdrucksform ist die Malerei, aber auch das Schreiben und Dichten gewinnt zunehmend an Bedeutung. Die Substanz hierfür liefern Reisen in die ferne und nahe Welt. So ist über ihren Aufenthalt im sehr grünen Costa Rica ein lebendig spannender Reisebericht entstanden. Das sonnig leuchtende Florida hat seinen Eindruck in den farbenfrohen Werken hinterlassen; besonders die Stimmung des Sonnenuntergangs ist im Bilderzyklus „Key West Sunset“ festgehalten. Und die Kulturen Nepals und das Leben dort haben ihre urbanen Werke inspiriert. Der Sand von Sylt und Rügen ist in vielen Bilder eingearbeitet.
Die Sujets sind sowohl konkret als auch abstrakt, vielfarbig oder auch mal nur uni, die Bildformate sind klein, groß und werden größer.
Sandra Noll legt Wert auf die Wirkung ihrer Arbeiten, wobei sie ihre Aufmerksamkeit vor allem auch auf die Gestaltung des Raumes, in dem ihr Werk hängt, lenkt.
Zur Technik der mediterranen Schaffensperiode:
Sandra Noll malt abstrakt, mit Acrylfarben auf Leinwände. Durch Beimischung von Sand und Erde zur Farbe gehen die Bilder in die dritte Dimension. Die zusätzliche Verarbeitung von Leinen verleiht ihnen eine noch urbanere Ausstrahlung. Kupfergeflechte, Schlagmetalle und Kupferpigmente setzen Akzente. Pro Bild verwendet sie vielfach einen einzigen Farbton, der dann in allen Schattierungen von hell bis dunkel ausgearbeitet wird, höchstens setzt die Farbe schwarz einen Akzent. Den Vorzug haben ein rotbraun-erdiges Terrakotta und ein gelbbraun-sonniges Chamois. Diese Kompositionen tragen Namen wie „Yukon“, „Serapis Bey“ und „Estrea“. Vielfach entstehen zwei Werke gleichzeitig, die ihre Ähnlichkeiten – aber auch Unterschiede – wie echte Zwillinge haben. Sie ist unentwegt auf der Suche nach neuen Materialien und Techniken. Leonardo da Vinci hat einmal gesagt: „Arte è una cosa mentale – Kunst ist eine Sache der Mentalität“. Mediterran-urban ist sie hier in den Kunstwerken von Sandra Noll.
Die jüngsten Werke tragen allesamt den Titel „LanzenTräger“. Dieses Wort hat die Künstlerin fasziniert und zu diesen Bildern inspiriert.
Sie sind im direkten Vergleich zu den Werken ihrer vorherigen Schaffensperiode äußerst puristisch. Die Bilder sind auf Hartfaserplatten – statt auf die gewohnte Leinwand – gemalt. Und geritzt! Es sind archaische Formen, die an Urbilder und Urbedingungen menschlicher Existenz erinnern, reduziert und schnörkellos, wesentlich. Der Hintergrund ist bewußt in weiß gehalten, einzig ein paar Lichtspuren lockern ihn auf. So recken sich die mit Schlagmetallen bekleideten Lanzen glänzend und elegant zum Himmel. Die Träger hingegen scheinen – auch durch ihr Hineingeritztsein in den Werkstoff – zurückzutreten. Sie gewinnen aber durch ihre Schlichtheit an Kraft und Bedeutung für das Bild, obwohl sie allein durch die Ausarbeitung in die Hartfaserplatte sichtbar sind und ihnen keine eigene farbliche Gestaltung zuteil wurde. „Geerdet sind ihre Bilder, im Rotbraun-Timbre gehalten, strahlen sie eine geordnete Energie und innere Kraft aus.“ (NW v. 2.12.05)